24. Februar 2022
Liebe Fußballfreunde,
das ist so ziemlich das Letzte, was wir erwartet hatten: Der Krieg ist mitten in Europa. Die Ukraine wird angegriffen.
Es ist nun wirklich nicht lange her, dass wir miteinander und gegeneinander Fußball gespielt haben. Vor drei Jahren haben wir uns im September bei unseren litauischen Freunden getroffen, zusammen mit den Mannschaften aus Moldawien, Armenien, Kasachstan, Weißrussland, Russland, der Ukraine, Lettland und Ägypten. Unsere Freunde speziell aus Russland und der Ukraine oder Weißrussland haben wir wie immer als friedfertige Menschen und Freunde erlebt. Und alle anderen natürlich auch.
Ein paar Tage vorher im April 2019 hatten wir uns im wunderschönen Odessa getroffen, an der Schwarzmeerküste der Ukrainer. Es war eine tolle Zeit und ein großartiges Turnier. Wie wir heute erfahren haben, wurde auch Odessa militärisch angegriffen.
Seit heute ist es mehr als fraglich, ob und wann wir uns wieder einmal zum Fußballspielen treffen können. Der Einmarsch der Russen in die Ukraine bereitet uns größte Sorgen, insbesondere um unsere Freunde in der Ukraine, die in der Stadt Charkiv leben, wo wir 2011 gespielt haben, die heute ebenfalls angegriffen wurde, oder eben in Kiew oder in Odessa. Es ist hier nicht der richtige Ort, um auf die politischen Geschehnisse näher einzugehen. Aber es ist der richtige Ort, um zu erklären, das wir in großer Sorge sind, und dass wir das gemeinsame Fußballspielen für ein Instrument halten, das definitiv jede Art von Krieg verhindern kann. Jedenfalls, wenn es um diejenigen geht, die bei den Turnieren mitgespielt haben, denn niemand möchte Krieg führen gegen seine Freunde. Bei allen noch so unterschiedlichen Meinungen haben sich die Spieler aus den unterschiedlichen osteuropäischen Ländern trotzdem gut verstanden.
„Spielt mehr Fußball!“, möchte man meinen, doch wir wollen auch nicht naiv sein, die Dinge so vereinfacht darzustellen. Natürlich verurteilen wir die russische Vorgehensweise, aber das allein wird niemandem helfen.

Viele Grüße
Martin, Ralf und Bernd